„Darf über Fehler geredet werden oder ist es besser, sie unter den Teppich zu kehren?“
Es fällt Mitarbeiter/innen nicht leicht, offen über Fehler zu reden, spielen doch die Angst vor Gesichtsverlust, Auswirkungen auf Karriere, Bestrafung und Jobverlust eine große Rolle.
Eine verhängnisvolle Entscheidung, denn der offene Umgang mit Fehlern ist Voraussetzung dafür, dass wir aus Fehlern lernen und uns als Organisation weiterentwickeln können.
Wenn Fehler vertuscht und nicht bearbeitet werden aus Angst vor Strafte (cultur of blame), hat das fatale Folgen
- Verlust wichtiger Informationen über Schwachstellen
- Fehlendes Verbesserungspotenzial
- Unzufriedene Kunden, Reklamationen, negative Mundpropaganda, Abwanderung
- Fehlerkosten – Verschwendung, Schwund, Ersatzleistungen, Gerichtskosten, Reparaturkosten, Umsatzrückgang
- Sinkende Motivation und Produktivität im Team
- Unzufriedene Firmenleitung
Was können Sie tun, um aus einer „Cultur of blame“ eine konstruktive Fehlerkultur zu gestalten.
- Seien Sie ein Vorbild. Gestehen Sie eigene Fehler ein und „putzen“ Sie sich nicht an den Mitarbeiter/innen ab.
- Loben Sie Ihre Mitarbeiter/innen für gute Leistungen, für eigenständiges Arbeiten und Mitdenken. Heben Sie das Positive hervor und akzeptieren Sie, dass manches nicht 100% funktioniert.
- Machen Sie Ihren Mitarbeiter/innen Mut, eigenständig zu denken und räumen Sie dabei ein, dass Fehler passieren können.
- Sprechen Sie Fehler konkret an, vermeiden Sie Verallgemeinerungen.
B. statt „Bei dir dauert alles viel zu langsam.“ besser „Mir ist aufgefallen, dass der Kunde xy sein Angebot erst nach 1 Woche erhalten hat.“ - Denken Sie lösungsorientiert und nicht problemorientiert. Halten Sie sich nicht mit Schuldzuweisungen auf, sondern holen Sie Vorschläge ein, wie Fehler vermieden werden können.
- Beziehen Sie Ihr Team aktiv ein, lassen Sie Lösungen erarbeiten und halten Sie sich bewusst zurück. Sie werden angenehm überrascht sein, wie kreativ Ihr Team ist. Haben Sie Geduld, wenn Ihre Mitarbeiter/innen zu Beginn damit überfordert sind. Gehen Sie kleine Schritte.
Noch ein Tipp zu Schluss:
Geben Sie sich selbst und Ihrem Team Zeit. Bauen Sie Vertrauen auf. Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht verunsichern und bleiben Sie am Ball.
Ihre Gabriele Selb